Johanniskraut Wirkung
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Letzte Aktualisierung: 22.04.2025
Johanniskraut, wissenschaftlich bekannt als Hypericum perforatum, ist eine Heilpflanze, die seit Jahrhunderten für ihre therapeutischen Eigenschaften geschätzt wird. Besonders bekannt ist es für seine Wirkung bei psychischen Beschwerden wie Depressionen und Angstzuständen. Doch die Bandbreite seiner Wirkungen reicht weit darüber hinaus. In diesem Artikel werden die wichtigsten Effekte von Johanniskraut auf den menschlichen Körper ausführlich erklärt, unterstützt durch wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Hinweise.
Die Wirkstoffe von Johanniskraut
Johanniskraut verdankt seine Wirkung einer Kombination von bioaktiven Substanzen, die synergetisch zusammenarbeiten. Besonders hervorzuheben sind dabei Hypericin, Hyperforin und Flavonoide, die in den Blüten und Blättern der Pflanze enthalten sind.
Welche Inhaltsstoffe sind verantwortlich?
Die Hauptwirkstoffe von Johanniskraut sind Hypericin und Hyperforin. Beide Stoffe spielen eine Schlüsselrolle bei der Wirkung auf das zentrale Nervensystem. Daneben enthält die Pflanze Flavonoide, Gerbstoffe und ätherische Öle, die ebenfalls zur Gesamtwirkung beitragen. Während Hypericin und Hyperforin hauptsächlich für die psychische Wirkung verantwortlich sind, haben die Flavonoide antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften.
Wie wirken Hypericin und Hyperforin?
Hypericin beeinflusst das Gleichgewicht der Neurotransmitter Serotonin, Dopamin und Noradrenalin, die für die Regulation der Stimmung wichtig sind. Es wird angenommen, dass Hypericin dabei hilft, den Abbau dieser Botenstoffe zu hemmen, was zu einer verbesserten Stimmung führen kann. Hyperforin hingegen reguliert die Wiederaufnahme von Serotonin und anderen Neurotransmittern, wodurch ein ähnlicher Effekt wie bei synthetischen Antidepressiva erzielt wird.
Welche Rolle spielen die Flavonoide?
Flavonoide wie Quercetin und Rutin ergänzen die Wirkstoffe Hypericin und Hyperforin, indem sie entzündungshemmend und antioxidativ wirken. Diese sekundären Pflanzenstoffe tragen zur allgemeinen Stärkung des Immunsystems bei und unterstützen die Heilung von Entzündungen, was Johanniskraut zu einer vielseitigen Heilpflanze macht.
Wie wirkt Johanniskraut auf die Psyche?
Johanniskraut ist vor allem für seine Wirkung auf die Psyche bekannt und wird häufig als natürliches Mittel bei leichten bis mittelschweren Depressionen eingesetzt. Die Inhaltsstoffe der Pflanze interagieren mit den Neurotransmittern im Gehirn und können so eine positive Wirkung auf Stimmung, Stressbewältigung und Angst haben.
Warum wird Johanniskraut bei Depressionen eingesetzt?
Die Pflanze wird traditionell genutzt, weil sie die Verfügbarkeit von stimmungsaufhellenden Botenstoffen wie Serotonin, Dopamin und Noradrenalin erhöht. Hypericin und Hyperforin hemmen die Wiederaufnahme dieser Stoffe, sodass sie länger aktiv bleiben und die Kommunikation zwischen den Nervenzellen verbessern. Dadurch können Symptome wie Antriebslosigkeit und emotionale Erschöpfung gelindert werden.
Wie beeinflusst es die Neurotransmitter im Gehirn?
Johanniskraut funktioniert ähnlich wie synthetische Antidepressiva, aber auf natürlicher Basis. Hyperforin, einer der Hauptwirkstoffe, moduliert Transportproteine in den Nervenzellen, sodass wichtige Neurotransmitter wie Serotonin länger im Gehirn verfügbar sind. Zusätzlich wirken die antioxidativen Eigenschaften des Johanniskrauts schützend auf die Nervenzellen – besonders hilfreich bei langfristigem Stress oder psychischen Belastungen.
Gibt es Studien zur Wirksamkeit?
Viele Studien zeigen, dass Johanniskraut eine effektive natürliche Unterstützung bei leichten bis mittelschweren Depressionen sein kann. Die beiden Hauptwirkstoffe der Pflanze, Hyperforin und Hypericin, sorgen dafür, dass stimmungsaufhellende Botenstoffe wie Serotonin, Dopamin und GABA länger im Gehirn verfügbar bleiben. „Als Mechanismus wird postuliert, dass Johanniskraut als Inhibitor der Aufnahme dieser Neurotransmitter an den Nervenenden wirkt, ähnlich wie verschreibungspflichtige Medikamente“, sagt Dr. Nahler.
Besonders interessant: In Studien wurde die Wirkung von Johanniskraut mit der von synthetischen Antidepressiva wie SSRIs (Selective Serotonin Reuptake Inhibitors) verglichen. Dabei zeigte sich, dass Johanniskraut genauso gut wirken kann – allerdings mit deutlich weniger Nebenwirkungen. Dr. Nahler betont: „Im Vergleich zu verschreibungspflichtigen sogenannten „selective serotonin reuptake inhibitors“
(SSRIs) war Johanniskraut gleich gut wirksam, allerdings mit weniger Nebenwirkungen“.
Neben der stimmungsaufhellenden Wirkung hilft Johanniskraut auch bei Begleitsymptomen wie Schlafstörungen oder Kopfschmerzen, die oft mit Depressionen einhergehen. Wissenschaftliche Meta-Analysen bestätigen, dass Johanniskraut eine sinnvolle Alternative zu synthetischen Medikamenten sein kann, wenn es um leichte bis mittelschwere Depressionen geht.
Wichtig ist jedoch, dass die Dosierung und Qualität des Präparats stimmen. Bei schweren Depressionen reicht Johanniskraut allein oft nicht aus. Hier solltest du unbedingt ärztlichen Rat einholen
Welche physischen Wirkungen hat Johanniskraut?
Johanniskraut ist nicht nur für seine Wirkung auf die Psyche bekannt, sondern hat auch beeindruckende physische Effekte. Besonders geschätzt wird es wegen seiner entzündungshemmenden und regenerativen Eigenschaften, die es zu einer vielseitigen Heilpflanze machen.
Welche Effekte hat Johanniskraut auf die Haut?
Schon seit Jahrhunderten wird Johanniskraut bei Hautproblemen eingesetzt. Seine entzündungshemmenden und wundheilenden Eigenschaften kommen vor allem durch Flavonoide und ätherische Öle zustande. Das aus den Blüten gewonnene Johanniskrautöl ist ein beliebtes Mittel bei kleineren Verletzungen, Verbrennungen und Ekzemen. Es hilft der Haut bei der Regeneration und kann Schwellungen sowie Rötungen reduzieren. Aber Achtung: Johanniskraut kann die Haut lichtempfindlicher machen. Wenn du es äußerlich anwendest, solltest du auf ausreichenden UV-Schutz achten.
Kann es bei Entzündungen helfen?
Die Inhaltsstoffe von Johanniskraut wirken entzündungshemmend, indem sie die Bildung von entzündungsfördernden Enzymen hemmen. Dies macht die Pflanze zu einem natürlichen Mittel bei chronischen oder akuten Entzündungen. In der Volksmedizin wird Johanniskraut beispielsweise zur Linderung von Gelenkschmerzen oder bei entzündlichen Erkrankungen des Verdauungstrakts verwendet.
Welche Wirkung hat es auf den Magen-Darm-Trakt?
Die Gerbstoffe im Johanniskraut wirken adstringierend, was bei Durchfall und anderen Magen-Darm-Beschwerden helfen kann. Außerdem beruhigt Johanniskraut die Schleimhäute und wirkt entspannend auf den Verdauungstrakt. Das ist besonders nützlich bei nervös bedingten Magen-Darm-Problemen, da es Krämpfe lindern und die Verdauung ins Gleichgewicht bringen kann.
Welche Risiken und Nebenwirkungen hat Johanniskraut?
Trotz seiner vielseitigen Vorteile ist Johanniskraut nicht für alle uneingeschränkt geeignet. Wie bei jedem natürlichen Heilmittel gibt es auch hier mögliche Risiken und Nebenwirkungen, die du kennen solltest.
Welche Wechselwirkungen mit Medikamenten gibt es?
Eine der bekanntesten Risiken von Johanniskraut ist seine Wirkung auf das Enzymsystem der Leber, insbesondere das Enzym Cytochrom P450. Dieses Enzym ist für den Abbau vieler Medikamente verantwortlich. Johanniskraut kann dessen Aktivität steigern, wodurch die Wirksamkeit bestimmter Medikamente wie Antibabypillen, Blutverdünner oder Antidepressiva reduziert wird. Diese Wechselwirkungen können die Therapie mit diesen Medikamenten erheblich beeinträchtigen. Wenn du Johanniskraut einnimmst und gleichzeitig andere Medikamente nutzt, solltest du unbedingt mit deinem Arzt sprechen.
Kann es lichtempfindlich machen?
Eine häufige Nebenwirkung von Johanniskraut ist die sogenannte Photosensibilisierung. Das Hypericin in der Pflanze kann die Haut empfindlicher gegenüber UV-Strahlen machen. Dadurch steigt das Risiko für Sonnenbrand oder Hautirritationen. Wenn du Johanniskraut einsetzt, solltest du Sonnenbäder und Solarien meiden oder dich gut vor UV-Strahlung schützen.
Ist die Einnahme für alle sicher?
Nicht alle können Johanniskraut bedenkenlos einnehmen. Für Schwangere und stillende Frauen wird es nicht empfohlen, da es an Studien zur Sicherheit fehlt. Ebenso sollten Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen wie bipolaren Störungen vorsichtig sein, denn Johanniskraut könnte manische Episoden auslösen. Auch wenn du bereits Medikamente einnimmst, solltest du die Einnahme vorher mit einem Arzt abklären, um Wechselwirkungen zu vermeiden.
Wie sicher ist die langfristige Einnahme?
Langfristige Studien zur Sicherheit von Johanniskraut fehlen weitgehend, doch es wird allgemein als sicher angesehen, wenn es über einen begrenzten Zeitraum eingenommen wird. Bei längerer Einnahme können jedoch unerwünschte Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen oder Müdigkeit auftreten. Es wird empfohlen, Johanniskraut nur unter ärztlicher Aufsicht über längere Zeiträume einzunehmen.
FAQ zu Johanniskraut Wirkung
Welche Wirkung hat Johanniskraut bei Depressionen?
Johanniskraut erhöht die Konzentration von Neurotransmittern wie Serotonin, Dopamin und Noradrenalin im Gehirn. Diese Wirkung kann depressive Symptome wie Antriebslosigkeit und Niedergeschlagenheit lindern. Es wird hauptsächlich bei leichten bis mittelschweren Depressionen eingesetzt.
Kann Johanniskraut Nebenwirkungen verursachen?
Ja, mögliche Nebenwirkungen sind Magen-Darm-Beschwerden, Müdigkeit, Kopfschmerzen und eine erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut. Auch Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten, wie Antibabypillen oder Blutverdünnern, können auftreten.
Wie schnell wirkt Johanniskraut bei psychischen Beschwerden?
Die Wirkung von Johanniskraut setzt in der Regel nach etwa zwei bis vier Wochen regelmäßiger Einnahme ein. Die genaue Dauer kann jedoch je nach Person und Dosierung variieren.
Darf Johanniskraut zusammen mit anderen Medikamenten eingenommen werden?
Johanniskraut kann die Wirkung vieler Medikamente beeinflussen, insbesondere durch die Aktivierung des Leberenzyms Cytochrom P450. Eine gleichzeitige Einnahme sollte daher immer mit einem Arzt abgesprochen werden.
Seinen Masterabschluss sowie seine Promotion hat der Zellbiologe Dr. Christian Löfke an der Georg-August-Universität in Göttingen absolviert. Im Anschluss forschte er in der Abteilung für angewandte Genetik und Zellbiologie an der Universität für Bodenkultur und war an dem Gregor-Mendel-Institut in Wien wissenschaftlich tätig. Seine Expertise im Bereich Cannabis und CBD stammen unter anderem aus einem Projekt für medizinisches Cannabis in Colorado sowie seiner Tätigkeit im Bereich Forschung und Entwicklung beim CBD und Hanfproduzenten BioBloom in Österreich. Diese Expertisen setzte er auch erfolgreich bei der Gründung der Lifestyle und Getränkemarke CanLife ein.