Johanniskraut
Johanniskraut ist eine vielseitige Heilpflanze, die vor allem bei leichten Depressionen, Schlafproblemen und nervösen Zuständen eingesetzt wird. Dank seiner natürlichen Wirkstoffe wie Hypericin und Hyperforin wirkt es stimmungsaufhellend und entzündungshemmend. Obwohl es gut verträglich ist, sollte die Einnahme mit Vorsicht erfolgen, insbesondere aufgrund potenzieller Wechselwirkungen mit Medikamenten. Johanniskraut bietet eine sanfte, pflanzliche Alternative für die Unterstützung des seelischen Gleichgewichts.
Inhaltsverzeichnis
Letzte Aktualisierung: 22.04.2025
Johanniskraut ist eine der bekanntesten Heilpflanzen und hat in der Naturmedizin eine lange Tradition. Seine vielseitigen Wirkstoffe machen es zu einem echten Allrounder, vor allem bei leichten depressiven Verstimmungen, Angstzuständen und zur Förderung des allgemeinen Wohlbefindens. Doch wofür genau kannst du Johanniskraut verwenden, und worauf solltest du dabei achten? Hier findest du alle wichtigen Infos kompakt und verständlich zusammengefasst.
Was ist Johanniskraut?
Der lateinische Name des Echten Johanniskrauts lautet Hypericum perforatum. Schaut man sich die Blätter genauer an, sieht man, dass sie von winzigen Öldrüsen durchzogen sind, die sie fast durchlöchert wirken lassen, wenn man sie gegen das Licht hält. Und die leuchtend gelben Blüten? Sie blühen rund um den Johannistag am 24. Juni – daher auch der Name.
In der Naturheilkunde ist Johanniskraut ein echter Klassiker. Früher wurde es wegen seines roten Öls, das aus den Blüten gewonnen wird, auch „Herrgottsblut“ genannt. Es kam bei Sonnenbrand, kleinen Wunden und Hautverletzungen zum Einsatz. Heute findest du Johanniskraut in Tees, Tinkturen, Cremes, Salben oder Kapseln – alles, was du für die Selbstmedikation brauchst.
Was macht Johanniskraut so wirksam?
Die Wirkung von Johanniskraut beruht vor allem auf den Inhaltsstoffen Hypericin und Hyperforin. Diese Stoffe sind für die stimmungsaufhellenden und entzündungshemmenden Eigenschaften der Pflanze verantwortlich.
Dr. Nahler erklärt: „Hyperforin und Hypericin gelten als die aktiven Hauptkomponenten von Johanniskraut. Als Mechanismus wird postuliert, dass Johanniskraut als Inhibitor der Aufnahme der Neurotransmitter Serotonin, Dopamin und GABA an den Nervenenden wirkt, ähnlich wie verschreibungspflichtige Medikamente.“
Das bedeutet, Johanniskraut hilft dabei, den Spiegel dieser Neurotransmitter im Gehirn zu erhöhen, was sich positiv auf die Stimmung auswirkt und gleichzeitig körperliche Beschwerden wie Schlafstörungen oder Kopfschmerzen lindern kann. Im Vergleich zu chemischen Medikamenten, wie sogenannten selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRIs), hat Johanniskraut dabei einen entscheidenden Vorteil: „Im Vergleich zu verschreibungspflichtigen SSRIs war Johanniskraut gleich gut wirksam, allerdings mit weniger Nebenwirkungen“, so Dr. Nahler weiter.
Wie wird Johanniskraut traditionell verwendet?
Seit der Antike wird Johanniskraut als Heilmittel geschätzt. Ursprünglich nutzte man es zur Behandlung von Wunden und Entzündungen. In der Volksmedizin fand es Anwendung bei nervösen Verstimmungen, Schlafproblemen und leichten Angstzuständen. Auch für die Herstellung von Ölen und Salben zur äußerlichen Anwendung wurde Johanniskraut traditionell genutzt. Es diente zudem als Schutzpflanze und wurde in Bräuchen und Ritualen eingesetzt.
Welche Teile der Pflanze werden genutzt?
Hauptsächlich kommen die Blüten und die oberen Teile der Pflanze zum Einsatz, denn dort sitzen die meisten Wirkstoffe. Für Tee und Extrakte wird Johanniskraut getrocknet, während für Öl frische Blüten in Öl eingelegt werden. Achte dabei auf hochwertige Rohstoffe – nur sorgfältig geerntetes Material entfaltet seine volle Wirkung.
Gibt es Unterschiede zwischen frischem und getrocknetem Johanniskraut?
Frisches Johanniskraut wird häufig für die Herstellung von Johanniskrautöl verwendet, da die frischen Blüten eine hohe Wirkstoffkonzentration aufweisen. Getrocknetes Johanniskraut hingegen wird vor allem in Tees oder Kapseln eingesetzt. Während beide Formen wirksam sind, hängt die Wahl von der jeweiligen Anwendung ab. Frisches Material sollte allerdings direkt verarbeitet werden, um die Wirkstoffe nicht zu verlieren.
Wie wird Johanniskraut eingenommen?
Johanniskraut kannst du auf unterschiedliche Arten verwenden, je nach gewünschtem Effekt und persönlichen Vorlieben. Am häufigsten wird es in Form von Kapseln oder Tabletten eingenommen, da diese Präparate standardisierte Wirkstoffmengen enthalten und einfach dosierbar sind. Alternativ kannst du Johanniskraut als Tee zubereiten, indem du getrocknete Pflanzenteile mit heißem Wasser übergießt und etwa zehn Minuten ziehen lässt. Für die äußerliche Anwendung wird Johanniskrautöl oder eine Salbe verwendet, die direkt auf die Haut aufgetragen wird.
Kann Johanniskraut bei Schlafproblemen helfen?
Johanniskraut kann unterstützen, wenn Schlafprobleme mit Stress, Angst oder leichten depressiven Verstimmungen verbunden sind. Seine beruhigende Wirkung hilft, den Geist zu entspannen und erholsamen Schlaf zu fördern. Als schnelle Lösung bei akuten Schlafstörungen eignet es sich jedoch weniger, da die Wirkung verzögert einsetzt. Ein Tee aus Johanniskraut am Abend kann eine entspannende Routine sein.
Ist Johanniskraut auch für Kinder geeignet?
Die Anwendung von Johanniskraut bei Kindern erfordert Vorsicht und sollte immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen. Leicht dosierte Präparate oder Tees können bei Unruhezuständen oder milden Angstgefühlen hilfreich sein. Hochdosierte Extrakte sind jedoch für Kinder nicht geeignet und sollten vermieden werden.
Wie wird Johanniskraut in der Kosmetik eingesetzt?
In der Naturkosmetik ist Johanniskraut ein beliebter Inhaltsstoff, besonders in Cremes und Lotionen. Es beruhigt und pflegt gereizte oder trockene Haut und hilft bei kleineren Wunden oder Hautunreinheiten dank seiner entzündungshemmenden Wirkung. Vorsicht ist jedoch geboten, da Johanniskraut die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen kann – direkter Sonnenkontakt sollte vermieden werden.
Kann man Johanniskraut als Tee trinken?
Johanniskraut-Tee ist eine traditionelle und einfache Möglichkeit, von der beruhigenden Wirkung der Pflanze zu profitieren. Besonders bei Nervosität oder innerer Anspannung kann er wohltuend wirken. Für die Zubereitung wird getrocknetes Johanniskraut mit heißem Wasser übergossen und etwa zehn Minuten ziehen gelassen. Regelmäßiger Genuss kann die stimmungsaufhellenden Effekte des Krauts unterstützen.
Wie wird Johanniskraut dosiert?
Die Dosierung hängt davon ab, in welcher Form du Johanniskraut verwendest. Bei Kapseln oder Tabletten sind 300 bis 900 Milligramm standardisierter Extrakt pro Tag üblich, verteilt auf mehrere Einnahmen. Bei Tee liegt die Dosierung weniger exakt, aber zwei bis drei Tassen täglich gelten als Richtwert. Wichtig ist, die Packungsbeilage zu beachten oder bei Unsicherheiten einen Arzt oder Apotheker zu fragen.
Kann man Johanniskraut äußerlich anwenden?
Johanniskraut eignet sich hervorragend für die äußerliche Anwendung. Johanniskrautöl wird traditionell zur Behandlung von Wunden, Prellungen und leichten Verbrennungen verwendet. Es wirkt entzündungshemmend und unterstützt die Heilung geschädigter Haut. Die äußere Anwendung ist besonders beliebt in der Naturkosmetik, da Johanniskrautöl auch bei trockener Haut oder leichten Reizungen wohltuend sein kann.
Wie lange dauert es, bis Johanniskraut wirkt?
Die Wirkung setzt nicht sofort ein, sondern braucht in der Regel zwei bis vier Wochen. Das liegt daran, dass der Wirkstoff Zeit benötigt, um sich im Körper aufzubauen und die Stimmung zu beeinflussen. Regelmäßige Einnahme und Geduld sind daher entscheidend für den Erfolg.
Ist Johanniskraut rezeptfrei erhältlich?
Johanniskraut kannst du rezeptfrei in Form von Tee, Öl oder niedrig dosierten Kapseln kaufen. Höher dosierte Präparate, die gezielt zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden, können jedoch verschreibungspflichtig sein. Falls du Medikamente einnimmst oder unsicher bist, solltest du dich vorher ärztlich beraten lassen.
Welche Risiken und Nebenwirkungen sind bei der Verwendung von Johanniskraut möglich?
Grundsätzlich ist Johanniskraut sicher, wenn du es in den empfohlenen Dosierungen anwendest. Die häufigste Nebenwirkung ist eine erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut, die bei intensiver Sonneneinstrahlung zu Rötungen führen kann. Vorsicht ist auch bei der Kombination mit anderen Medikamenten geboten, da Johanniskraut die Wirkung von Arzneimitteln wie der Antibabypille, Blutverdünnern oder Antidepressiva beeinträchtigen kann. Sprich daher immer mit deinem Arzt, bevor du Johanniskraut mit anderen Medikamenten kombinierst.
Sollten bestimmte Personengruppen auf Johanniskraut verzichten?
Schwangere, Stillende und Kinder sollten Johanniskraut nur nach Rücksprache mit einem Arzt verwenden, da es in diesen Fällen keine ausreichenden Studien zur Sicherheit gibt. Auch Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen oder solchen, die mehrere Medikamente gleichzeitig einnehmen, sollten Johanniskraut nur nach ärztlicher Empfehlung anwenden.
Welche Rolle spielt die Qualität der Präparate?
Hochwertige Präparate enthalten standardisierte Extrakte mit definierten Wirkstoffgehalten. Diese garantieren eine zuverlässige Wirkung und Sicherheit. Bei günstigen oder nicht geprüften Produkten kann die Wirkstoffkonzentration stark schwanken, was die Wirksamkeit beeinträchtigen kann. Achte beim Kauf auf Zertifizierungen und die Einhaltung pharmakologischer Standards.
Welche Rolle spielt Johanniskraut in der modernen Forschung?
Johanniskraut wird weiterhin intensiv erforscht, insbesondere in Bezug auf seine Anwendung bei psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angstzuständen und Schlafstörungen. Es wird immer klarer, dass die aktiven Inhaltsstoffe, insbesondere Hyperforin und Hypericin, eine zentrale Rolle bei der Behandlung dieser Störungen spielen. Diese Stoffe wirken, indem sie die Wiederaufnahme von wichtigen Neurotransmittern wie Serotonin, Dopamin und GABA blockieren, was ähnlich funktioniert wie bei verschreibungspflichtigen Antidepressiva.
Forschungsergebnisse zeigen, dass Johanniskraut in der Behandlung von Angst und Depression genauso wirksam sein kann wie herkömmliche Medikamente, dabei jedoch mit weniger Nebenwirkungen wie etwa Störungen der Sexualfunktion. Die Studien deuten darauf hin, dass Johanniskraut eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Medikamenten darstellen könnte, insbesondere für Menschen, die empfindlich auf die Nebenwirkungen der gängigen pharmazeutischen Therapien reagieren.
FAQ zu Johanniskraut
Was sind die häufigsten Nebenwirkungen von Johanniskraut?
Die häufigsten Nebenwirkungen sind eine erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut, Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen und gelegentlich Unruhe.
Wie lange dauert es, bis Johanniskraut bei Depressionen wirkt?
Die Wirkung tritt meist nach zwei bis vier Wochen regelmäßiger Einnahme ein, da der Wirkstoff Zeit benötigt, um im Körper aktiv zu werden.
Kann Johanniskraut zusammen mit anderen Medikamenten eingenommen werden?
Vorsicht ist geboten, da Johanniskraut Wechselwirkungen mit vielen Medikamenten haben kann, wie der Antibabypille, Blutverdünnern oder Antidepressiva.
Ist Johanniskraut auch in der Schwangerschaft sicher?
Die Einnahme von Johanniskraut während der Schwangerschaft wird nicht empfohlen, da es keine ausreichenden Studien zur Sicherheit gibt.
Seinen Masterabschluss sowie seine Promotion hat der Zellbiologe Dr. Christian Löfke an der Georg-August-Universität in Göttingen absolviert. Im Anschluss forschte er in der Abteilung für angewandte Genetik und Zellbiologie an der Universität für Bodenkultur und war an dem Gregor-Mendel-Institut in Wien wissenschaftlich tätig. Seine Expertise im Bereich Cannabis und CBD stammen unter anderem aus einem Projekt für medizinisches Cannabis in Colorado sowie seiner Tätigkeit im Bereich Forschung und Entwicklung beim CBD und Hanfproduzenten BioBloom in Österreich. Diese Expertisen setzte er auch erfolgreich bei der Gründung der Lifestyle und Getränkemarke CanLife ein.